Die gezeigte Sammlung an Fossilien beschreibt die Entwicklung des Lebens anhand von Spuren und Versteinerungen vom Kambrium (600 Mio.Jahre) bis zum Auftreten der menschenähnlichen Rassen vor ca. 2 Mio Jahren. Etwa 800 Fossilien aller großen Erdzeitalter und frühzeitliche Artefakte der Menschwerdung sind zu betrachten.
Inhaltlich nach der zeitlichen Reihenfolge aufgebaut, ist die Fossilienausstellung gleichzeitig eine der umfangreichsten öffentlich zugänglichen Geschiebesammlungen Brandenburgs.
D.h., die Mehrzahl der gezeigten Steine wurden mit dem Inlandeis der Pleistozänen Eiszeiten aus Skandinavien und dem gesamten Ostseegebiet in den Berliner Raum transportiert, hier abgelagert und nunmehr in diversen Kiesgruben u.a. der ehemaligen Woltersdorfer Grube "Am Eichberg” aufgesammelt und präpariert.
Fehlende Erdepochen, die nicht oder nur äußerst selten in eiszeitlichem Geschiebe vorkommen, wie z.B. die Kohlezeiten Perm und Karbon oder das Devon, wurden, um den Zeitstrahl vollständig zu erhalten, aus anderen Gegenden Deutschlands und Europas mit dort vorkommenden Fossilien ergänzt.
Besonders die hervorragend erhaltenen Trilobiten, gestreckten Kopffüßler und Ammoniten und Pflanzenfossilien sowie Mammutmolare fallen dem Betrachter ins Auge. Die Zeit der Trias besteht hauptsächlich aus Fossilien des Muschelkalkes von Rüdersdorf u.a. seltenen Nothosaurusknochen und Seelilienfragmenten.
Nahtlos an die Fossiliensammlung und die ersten Artefakte des Australopeticus (1.75 - 2.00 Mio.J.) aus Tansania, ergänzt mit seltenen altsteinzeitlichen Werkzeugen des Homo erectus aus dem französischen Le Moustrier (45.000 J.), werden neusteinzeitliche Werkzeuge des Homo sapiens natürlich aus der Woltersdorfer Umgebung (8000 J.- 5000 3.) und weitere Steinwerkzeuge aus Brandenburg präsentiert.
Auf neolithische Gefäßnachbildungen folgen originale, bronzezeitliche Grab- und Gebrauchsgegenstände von Woltersdorfer Siedlungsplätzen und Gräberfeldern, gefunden zwischen 1890 und 1989 von Hermann Busse, Julius Lamprecht, Dr. Heinz Seyer und letztlich Gerald Ramm.
Etliche der zu Kriegsende verstreuten Funde aus dem 1943 zerstörten Woltersdorfer "Haus der Heimat" wurden zwischen 1985 und 1995 aus alten Sammlungen des Hermann Busse, Georg Walter Forch, Fritz Junghanns und Otto Hauser sowie anderen Nachlässen von Gerald Ramm zurückerworben, um sie letztlich als Dauerleihgabe hier zu präsentieren.
Aus Platzmangel kann nur ein Teil des Fundus gezeigt werden u.a. auch an slawischen und mittelalterlichen Gebrauchsgegenständen, die hauptsächlich aus den einheimischen Gewässern, bei Bauvorhaben an der Schleuse, Bootshaus- sowie Steganlagen und bei Tauchgängen geborgen wurden.
Die Betreuung und Aufarbeitung der Paläonthologischen und Prähistorischen Sammlung obliegt Vereinsmitglied Michael Schröder, der ebenfalls etliche Artefakte zur Leihgabe gab, und Herrn Gerald Ramm, der den weit größten Teil der gezeigten Fossilien und Gesteine seit seinem 7. Lebensjahr aufgesammelt, bestimmt und präpariert hat.
Text: G.Ramm